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Monitoring vertebrate abundance in Austria: developments over 30 years


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Der Verlust an Biodiversität stellt eine der größten Herausforderungen des Anthropozäns dar. Um Biodiversität zu quantifizieren, werden verschiedene Indizes herangezogen. Für Wirbeltiere hat der World Wide Fund for Nature (WWF) den Living Planet Index (LPI) entwickelt. Er gibt die globale Entwicklung der Populationsgröße verschiedener Arten wieder und kann getrennt für die Biome Land, Süßwasser und Meer berechnet werden. Maßnahmen zur Vermeidung von weiterem Verlust an Biodiversität müssen auf Landesebene gesetzt werden. Daher ist es wichtig, über den lokalen Zustand der Biodiversität informiert zu sein. In der vorliegenden Studie wurde daher ein LPI für Wirbeltiere in Österreich entwickelt. Dieser enthält je nach Artendiversität sowohl ungewichtete als auch gewichtete Werte. Die Wirbeltierpopulationen gingen in Österreich stark zurück und haben sich, bezogen auf den Ausgangswert aus dem Jahr 1990, auf einem Niveau von 60 % eingependelt – der LPI Österreich ging von 1 in 1990 auf ~0,6 (ungewichtet) bzw. ~0.7 (gewichtet) im Jahr 2015 zurück. Damit ist der Rückgang beinahe doppelt so hoch wie der globale Rückgang im selben Zeitraum. LPI-Werte wurden separat für das Biom Land (~0.6), für Süßwasserlebensräume (~0.9), aber auch für Vögel (~0.7) und autochthone Arten (~0.6) berechnet. Diese Ergebnisse der Studie bieten die Grundlage für Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität und zeigen auch, welche Datenlücken vorhanden sind. So fehlen vor allen Dingen Informationen zu Reptilien.

eISSN:
0006-5471
Sprache:
Englisch
Zeitrahmen der Veröffentlichung:
4 Hefte pro Jahr
Fachgebiete der Zeitschrift:
Biologie, Ökologie, andere