Ältere Menschen in Pflegeeinrichtungen haben ein hohes Risiko, an Depressionen zu erkranken. Die Auswirkungen früher Interventionen wie Biografiearbeit auf die Lebensqualität älterer, institutionalisierter Personen sind unerforscht.
Entwicklung und Evaluation einer tablet-gestützten Intervention zur Biografiearbeit in der stationären Langzeitpflege zur Steigerung der Lebensqualität älterer Menschen.
Die Studie wird in einem randomisierten Pre-Test-Post-Test-Kontrollgruppen-Design mit Follow-up-Testung im Gruppen- und Einzel-Setting durchgeführt. Die Teilnehmenden werden randomisiert der experimentellen Intervention (Tablet-gestützte biografische Arbeit) oder der Kontrollintervention (geplant Tablet-gestütztes Spiel), die jeweils von älteren, ehrenamtlich Helfenden unterstützt werden, zugewiesen. Insgesamt werden 80 Bewohner/-innen und 16 Ehrenamtliche rekrutiert. Primärer Outcome ist die Lebensqualität der Bewohner/-innen und der ehrenamtlich Helfenden, gemessen mit dem World Health Organization Quality of Life Assessment for older adults. Sekundärer Outcome sind Selbstwertgefühl und Lebenszufriedenheit. Darüber hinaus werden Kommunikationsfähigkeit und die funktionale Unabhängigkeit der Bewohner/-innen untersucht.
In der ersten Projektphase wird eine App im Sinne eines benutzerzentrierten, agilen Entwicklungsprozesses konzipiert, die multimodal lebensgeschichtliche Themen aufbereitet und mit Schlüsselfragen verknüpft. Für ältere Ehrenamtliche, die den Einsatz der App in den Institutionen begleiten, wird ein Workshop entwickelt. In der zweiten Phase wird die von der App angeregte biografische Arbeit im Gruppen- und Einzel-Setting durchgeführt.
Dies ist das erste bekannte Programm, das auf ältere Menschen in Pflegeeinrichtungen und ältere Ehrenamtliche zugeschnitten ist und darauf abzielt, Depressionen durch digital unterstützte biografische Arbeit vorzubeugen.