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Medication Errors Caused by Nurses and Physicians in a Swiss Acute Care Community Hospital: Frequency and Correlation to Nurses’ Reported Workload / Von Pflegefachpersonen und Ärzten/-innen verursachte Medikamentenfehler in einem Schweizer Akutspital: Häufigkeit und Korrelation zur Arbeitsbelastung von Pflegefachpersonen


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Ziel

Diese Studie wurde in einem Schweizer Akutspital durchgeführt, um die Häufigkeiten, die Art, die Ursachen und die potenziellen klinischen Konsequenzen von Medikamentenfehlern (MEs), die von Pflegefachpersonen und Ärzten in allen Stufen eines technologisch unterstützten Medikationsprozesses verursacht wurden, zu untersuchen. Des Weiteren wurden die Ursachen sowie ein möglicher Zusammenhang zwischen der Arbeitsbelastung von Pflegefachpersonen und der Häufigkeit von Medikamentenverabreichungsfehlern überprüft.

Methode

In dieser deskriptiven Querschnittstudie wurde ein adaptierter Fragebogen (A-MESRT) verwendet, um MEs in allen Stufen des Medikamentenprozesses zu identifizieren sowie die individuell wahrgenommene Arbeitsbelastung von Pflegefachpersonen bei der Medikamentenverabreichung zu erfassen.

Ergebnis

Insgesamt wurden 1936 A-MESRTs zurückgegeben. Dabei wurden 751 (38,8%) verschiedene Medikationsfehler rapportiert. Bei der Medikamentenverabreichung (43%) traten die meisten MEs auf, gefolgt von MEs beim Richten (34%) sowie MEs bei der elektronischen ärztlichen Verordnung (23%). Von den 768 (100%) handgeschriebenen ärztlichen Verordnungen waren 232 (30,2%) fehlerhaft. Die Daten zeigen, umso höher die Arbeitsbelastung von Pflegefachpersonen war, desto höher wurde die relative Wahrscheinlichkeit, einen Fehler bei der Medikamentenverabreichung zu machen (χ2 = 85,479, df = 1, OR = 2,129, p < 0,001). Zudem wurden die drei Hauptgründe für eine hohe oder sehr hohe Arbeitsbelastung aufgedeckt: (1) viele zu überwachende frisch operierte Patienten; (2) komplexe multimorbide Patienten, wie solche in einem Delirium; oder (3) Patienten, welche nach einer Operation Komplikationen hatten.

Schlussfolgerung

Die vorliegende Studie konnte mit dem A-MESRT aufzeigen, dass die meisten MEs, die durch Pflegefachpersonen und Ärzte verursacht wurden, in den nicht technologisch unterstützten Stadien auftraten. Dies zeigt die Stärke eines technologisch unterstützten Medikationsprozesses. Darüber hinaus konnte ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen der Arbeitsbelastung von Pflegefachpersonen und der Häufigkeit von Medikamentenverabreichungsfehlern aufgezeigt werden.

Schlüsselwörter

Medikamentenfehler; Unerwünschte Arzneimittelwirkungen; Computergestützte ärztliche Verordnungen CPOE; Arbeitsbelastung

eISSN:
2296-990X
Sprachen:
Englisch, Deutsch
Zeitrahmen der Veröffentlichung:
Volume Open
Fachgebiete der Zeitschrift:
Medizin, Klinische Medizin, andere